Einblicke in die staatliche Heimerziehung in Rheinland-Pfalz zwischen 1945 und 1975
Die Geschichte der Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland lag lange im Dunklen. Erst das Buch »Schläge im Namen des Herrn« (2006) und der Spielfilm »Freistatt« (2015) brachten das Thema stärker in die Öffentlichkeit. Mit »Verwaltet und vergessen« liegt nun das Ergebnis einer umfassenden wissenschaftlichen Aufarbeitung der Geschichte der Heimerziehung in Rheinland-Pfalz vor, wo zwischen 1945 und 1975 drei staatliche Heime der Jugendfürsorge existierten. Über das Leben und die Arbeit in diesen Erziehungs- und Jugendheimen ist bislang wenig bekannt, vieles wurde wieder vergessen. Dieses Buch gibt erstmals einen tieferen Einblick in die organisatorischen Strukturen und analysiert pädagogische Prinzipien und gesellschaftliche Funktionen der Heimerziehung in dieser Zeit.
Der Heimaufenthalt der Heimkinder war dabei vielfach geprägt von traumatisierenden Lebens- und Erziehungsverhältnissen. In »Verwaltet und vergessen« kommen deshalb auch Zeitzeugen zu Wort, die als Jugendliche in den landeseigenen Heimen untergebracht waren. Sie erzählen davon, wie es zu zahlreichen Rechtsverstößen kam, die oft auch nach damaliger Rechtslage nicht mit dem Gesetz vereinbar waren. Die Zeitzeugengespräche sind umfassend auf einer beiliegenden DVD filmisch dokumentiert.
Verwaltet und vergessen
Erinnerungen an staatliche Heimerziehung in Rheinland-Pfalz 1945 bis 1975
von Sabine Imeri, Christian Schrapper und Claudia Ströder
272 S., Hardcover, 21 x 27 cm
mit DVD
ISBN 978-3-938714-50-8
24,90 € (D), 25,50 € (A), 34,90 sFr