Tabuthema Suizid

309

»Nicht totschweigen«: Ein Beitrag des Tagesspiegel zum Tabuthema Suizid

Am Wochenende erschien im Tagesspiegel der lesenswerte Beitrag »Nicht totschweigen«. Eine Doppelseite beleuchtet Suizid aus den Perspektiven verschiedener Menschen, die beruflich oder in ihrer ehrenamtlichen Arbeit mit diesem Thema in Berührung kommen. Sie alle sind sich einig, dass über Suizid mehr gesprochen werden muss. Zu den Porträtierten gehörte auch unser Autor Falk Blask, der zusammen mit Wolfgang Knapp, Maren Michligk und Judith Willkomm das Berlin-Buch »Über Suizid« herausgegeben hat.

Über Suizid. Ein Berlin-Buch

bestellen

Wie für viele andere begann auch für Falk Blask die Auseinandersetzung mit dem Thema Suizid durch einen Todesfall im Freundeskreis. Sein bester Freund hatte sich im Kinderzimmer erhängt. Falk Blask erinnert sich: »Seine Frau rief mich an. Was tun? Die Kinder mussten vom Hort abgeholt werden. Sollten sie die Wahrheit erfahren? Es blieb nur eine halbe Stunde. In meine Trauer mischte sich Wut, Entsetzen, Verwirrung. Ich konnte nicht helfen und sagen: mach es so oder so«. Diese ganz alltägliche Sicht auf Suizid brachte Falk Blask in den folgenden Jahren in ein Seminar an der Humboldt-Universität zu Berlin, in eine Ausstellung im Medizinhistorischen Museum der Charité und schließlich auch in die Entwicklung des Buches »Über Suizid« ein.

Jährlich sterben in Deutschland rund 10.000 Menschen durch Suizid, mehr als durch Unfälle, Gewalt und illegale Drogen. Menschen, die ihrem Leben selbst ein Ende setzen, hinterlassen eine Lücke in ihrem persönlichen Umfeld und in der Regel viele Fragen. Statt vereinfachende Antworten anzubieten, eröffnet »Über Suizid. Ein Berlin-Buch« vielfältige Zugänge zu einem schwierigen und doch ganz alltäglichen Thema. Neben literarischen Texten von Erich Fried, Wolfgang Herrndorf und Heiner Müller finden sich in diesem Buch auch Gespräche mit Hinterbliebenen und Menschen, denen Suizide in ihrem Arbeitsalltag begegnen – sei es als Ärztin, Rettungssanitäter, Bestatterin, U-Bahn-Fahrer oder Journalistin. Kurzporträts stellen die Arbeit von Initiativen vor, die sich im Bereich Suizid-Prävention engagieren wie »Freunde fürs Leben«.

 

Über Suizid. Ein Berlin-Buch
Herausgegeben von Falk Blask, Wolfgang Knapp, Maren Michligk und Judith Willkomm
Mit Zeichnungen von Anja Sommer

330 S., Broschur, 11,5 x 19 cm
ISBN 978-3-938714-41-6
19,90 € (D), 20,90 € (A), 29,90 sFr

KEINE KOMMENTARE

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT